Die 142. Ausstellung der Stadtsparkasse Wuppertal in ihrer Reihe Kunst in der Sparkasse

Ein Großteil der an „Out and About – Kunst geht raus“ beteiligten Plakatkunstwerke – und damit auch ihre Schöpferinnen und Schöpfer – werden durch eine laufende Präsentation in der Glashalle vertreten sein. Insofern ist „Von draußen nach drinnen“ auch eine Retrospektive auf die Ursprungsaktion. Aber Birgit Pardun und Frank N sorgen in ihrer neuen Rolle als Kuratoren dafür, dass diese Ausstellung weit mehr ist: Sie machen sie durch die Art und Weise der Präsentation und durch ihre eigenen Beiträge selbst wieder zu einer Kunstaktion. Die Kunst zieht nicht einfach brav von draußen nach drinnen in den Raum ein und bedankt sich artig dafür, dass sie für ein paar Wochen an bereitgestellten Wänden in der Stadtsparkasse hängen darf. Frank N und Birgit Pardun entern das Sparkassen- gebäude wie Piratenkapitäne mit der Kunst als Mannschaft, die den ganzen Raum in Besitz nimmt, ihn durcheinander- wirbelt, die Verhältnisse zum Tanzen bringt, für Überra- schungsmomente und Irritationen sorgt. Ob ein Kunstwerk im 20 x 20-Zentimenter-Original gezeigt wird oder als 15-Quadratmeter-Plane, sagt nichts über seine Bedeutung aus. Entscheidend ist – ganz wie bei „Out and About“ – die gemeinsame Aktion und damit das Sichtbarmachen von kreativer Kraft, die sich imKollektiv potenziert. Dass in der Stadtsparkasse die Kunst eingezogen ist und drinnen Großes passiert, soll natürlich auch schon von außen erkennbar werden. Geplant hat Frank N, fast die ge- samte, zum Islandufer hin gelegene Fensterfront mit seinen Arbeiten zu bespielen. Was aussehen wird, wie ein riesiges, digital erstelltes leuchtend buntes Mosaik aus abstrakten Farbflächen, sind tatsächlich dekonstruierte, in ihre Einzel- teile zerlegte Farbfotografien von Blumen und anderen Pflanzen, die zur Verkleidung der Fensterflächen auf Folie übertragen wurden. „It’s just the way it is”, lautet der Titel der Installation. Aber was ist es? Naturferner könnte der Eindruck kaum sein. Was man sieht, ist gerade nicht das, was es einmal war und letztendlich immer noch ist. Als Haltung klingt „es ist, wie es ist“ nach Fatalismus, vielleicht sogar nach Resignation. Frank N arbeitet mit etwas, das ist, wie es ist. Aber durch seinen gestaltenden Eingriff hat er das, was und wie das Gegebene ist, zugleich in etwas völlig anderes verwandelt. So spiegelt diese Arbeit – wie die gesamte Ausstellung – eben jene Haltung, die auch die Plakataktion „Out and About – Kunst geht raus!“ ins Leben gebracht hat: Dass auch, wenn die Dinge sind, wie sie sind, es darauf ankommt, sie eben nicht einfach hinzunehmen. Dass es Spielräume der Gestaltung gibt.

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