Das Kunstportal der Stadtsparkasse Wuppertal

156 5. Wuppertaler Performancenacht Selbstschüsse, Soziale Plastik 10.11.2017, 18:00 – 22:30 Uhr Selbstschüsse sind die optische Biogra- phie eines unkonventionellen Filmema- chers und eine Performance par excellence. Nicht eine Handlung, sondern das Filmen selber wird zur Aktion. „Ich warf die Kamera in die Luft und konnte meine Abneigung gegen den herkömmli- chen Film zeigen und meine eigenen Grenzen überspringen.“ Lutz Mommartz, 1967/7 min. Soziale Plastik mit Joseph Beuys. Der Film von 1969 wurde erst 1988 – nach dem Tod von Beuys – öffentlich aufgeführt und kommt sozusagen aus dem Jenseits. Joseph Beuys nimmt die Herausforderung an, sich dem anonymen Zuschauer auszusetzen. Der Film ist 11 Minuten und 31 Sekunden lang und hat keine Tonspur. Gezeigt auch auf dem Sockel des Sparkassenhochhauses. 134 Plotting the Spotting Holger Bär/James Rogers Frühjahr 2017 James Rogers, 1935 geboren inWhitecha- pel London ist seit fast dreißig Jahren be- kennender Wuppertaler. 1966 bis 1978 unterrichtete er als Lehrer an der Wimbledon School of Art, zu seinen Studenten zählt Tony Cragg. Von 1984 bis 1988 leitete er als Direktor die Lisson Gallery, bevor er 1988 e n d g ü l t i g nach Wup- pertal zieht, um zwölf Jahre im Atelier von Tony Cragg zu arbeiten. James Rogers vertritt eine konsequent minima- listische Position. Ein wesent- liches Grundelement ganzer Bildserien ist seit 1968 der Punkt. Die Punktbilder strahlen und leuchten, sie vermitteln Ruhe und Dynamik zugleich, sie berühren durch ihre Lyrik und Musikalität, die an den mi- nimalistischen Sound eines John Cage er- innert. Holger Bär, 1962 geboren in Wuppertal, hat bei Professor Michael Badura studiert. Als Mitinitiator des „Neuen Kunstvereins“ und auf vielen Ebenen ist er aktiv und einer der führenden Köpfe im Kunstge- schehen der Stadt. Mitte der achtziger Jahre nutzt Holger Bär einen der ersten Atari-Computer, um seine legendären Malmaschinen zu entwickeln. Der Künstler schreibt Computerpro- gramme, ordnet Zahlen be- stimmte Farb- werte zu und programmiert methodisch angelegte Codierungen, die schluss- endlich die Ausführung des Bildes be- stimmen. Holger Bär hinterfragt mit seinen ma- lenden Maschinen wesent- liche Aspekte der Kunstproduktion, stellt auch die Rolle des Künst- lers und die Frage nach dem Original und der Reproduzier- barkeit des Kunstwerkes zur Diskussion. James Rogers und Holger Bär debattieren mit ihrem Werk pointiert über das Wesen der Malerei: Plotting the Spotting. Lutz Mommartz (1967) Joseph Beuys (1969)

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