Das Kunstportal der Stadtsparkasse Wuppertal
87 ist und damit schließlich ein Beitrag zur UN-Agenda 2030 für nachhaltige Ent- wicklung sei. Es sollte mittlerweile Allgemeingut sein, dass Kunst über ihre handwerkliche und erzählerische Qualität hinaus auch eine aktive Gestaltung des gesellschaftlichen Umfeldes ist, und somit a priori Werte und Normen, mithin das Gemein- wohl, konstituiert. Es mag richtig sein, dass eine Kommune über das Ob und Wie von Kulturaufgaben frei ent- scheidet, daraus kann sich allerdings nicht ableiten, die kommunalen Ausga- ben gegeneinander auszuspielen oder auf ein individuelles Anrecht zu pochen. Vielmehr ist es eine andauernde kultur- politische Aufgabe, Organisations- und Artikulationsformen, sprich für die Bil- dende Kunst Formate und Förderungen bereitzustellen und eine öffentliche Dis- kussion zu initiieren. Insofern können und müssen eigenständig agierende An- stalten öffentlichen Rechts auch eine Er- weiterung oder gar ein Korrektiv zur städtischen Politik sein. Die Ausstel- lungsreihe und Förderung der Sparkasse Wuppertal ist seit 50 Jahren ein Beitrag hierzu, und mag es vielleicht auch noch 50 Jahre bleiben, solange es das Enga- gement gibt, dem Ungewissen Tür und Tor zu öffnen, auch auf die Gefahr hin den symbolischen Gewinn zu verlieren. Denn Kultur zu schaffen bedeutet nicht den Status Quo zu bestätigen. Künstlerinnen und Künstler übernehmen immer wieder die Aufgabe, ihr Wohlbefinden zu verlassen, sich in Frage zu stellen, Unsicherheiten auszuhalten und diese anschaulich zu machen. Kunst bietet damit eine Grundlage, auf der wir uns über unsere Werte und Wün- sche, über unsere Geschichte und Zu- kunft austauschen und sie weiter gestalten können. Erik Schönenberg Erik Schönenberg. Hier bei einer Eröffnungsrede im Wuppertaler Neuen Kunstverein, dem er als Vorsitzender vorsteht. „Kunst bietet damit eine Grundlage, auf der wir uns über unsere Werte und Wünsche, über unsere Geschichte und Zukunft austauschen und sie weiter gestalten können.“ Rob de Vrij – Masaki Yukawa – Malerei. Eröffnung der Ausstellung 2011.
RkJQdWJsaXNoZXIy NjQ3NDQ=