ansitzen und weitblicken

25.4. - 24.6.2023

Die 144. Ausstellung der Reihe Kunst in der Sparkasse.
ansitzen und weitblicken Fotografie

Isabelle Wenzel
Mathias Hesseling
Süleyman Kayaalp
Ryszard Kopczynski
Matthias Neumann

Begrüßung: Gunther Wölfges Vorsitzender des Vorstandes der Stadtsparkasse Wuppertal

Einführung: Dr. Roland Mönig Direktor des Von der Heydt-Museums Wuppertal

Musik: Igor Parfenov – Pianist

Aus dem Katalog: Bilder als Beute von Dr. Roland Mönig
Wer eine Ausstellung mit fünf Positionen zur Fotografie „ansitzen und weitblicken“ nennt, hat nicht nur Humor. Er hat auch seine fototheoretischen Hausaufgaben gemacht. Während der Begriff „weitblicken“ andeutet, was wohl zu jeder künstlerischen Arbeit gehört, sofern sie überzeugen will: ein scharfes, waches Auge und ein kritisches Bewusstsein, das die eigenen Grenzen kennt und zugleich über sie hinausdenkt, verweist das weniger geläufige Wort „ansitzen“ auf die Jägersprache – und führt damit zu einer zentralen Metapher für die Arbeit des Fotografen überhaupt. Denn wie der Jäger, so übt sich auch der Fotograf im „Ansitzen“: im geduldigen Warten, bis die Beute erscheint, um mit einem gezielten Schuss getroffen und anschließend heimgetragen werden zu können. Kein Geringerer als Henri Cartier-Bresson hat die Analogie zwischen fotografischer und waidmännischer Praxis zu einem künstlerischen Credo verdichtet, das seither von Fotografengeneration zu Fotografengeneration weitergereicht wird:
 

„Es ist wie bei einem Jäger, der will, dass die Beute schön fällt und nicht mit eingeknickten Beinen im Busch verendet. Ich habe immer versucht, den richtigen Moment zu erwischen.“


Zit. n. Bernd Stiegler, Bilder der Photographie – 
Ein Album photographischer Metaphern, Frankfurt/Main 2006, S. 50.