1952 - 1956 Studium der westlichen Ästhetik, Musik- und Kunstwissenschaft an der Universität Tokio, Thema seiner Abschlussarbeit ist der deutsche Komponist Arnold Schönberg 1956-1958 Studium der Musikgeschichte, Universität München und Komposition, Musikhochschule Freiburg 1958-1963 mit Karlheinz Stockhausen Arbeit im WDR-Studio für Elektronische Musik. Schlüsselerlebnis für seine künstlerische Entwicklung wird die Begegnung mit dem amerikanischen Komponisten John Cage 1959 Anhand der "Hommage á John Cage" entwickelt Paik das Konzept seiner Aktionsmusik: zufällige Töne und Geräusche haben den gleichen Stellenwert wie die klassischen Klänge eines Instruments oder Augenblicke der Stille. Das Zertrümmern von Instrumenten soll das Publikum bewusst schockieren und zu weitergehenden Entwicklungen anregen 1962 Teilnahme an "Fluxus. Internationale Festspiele neuester Musik" in Wiesbaden, das Fernsehen wird in seine Kunst einbezogen 1963 Erste Einzelausstellung in der Wuppertaler Galerie Parnass: "Exposition of music - electronic television". Das Fernsehen wird Paiks bevorzugtes Medium, an dem er die Veränderlichkeit am Kunstwerk zeigt. 1963/64 Japanreise. Mit dem Elektroingenieur Shuya Abe Experimente an der Kombination von Farbfernsehen und Elektromagnetismus, erste Versuche, statt mit Pinsel und Farbe mit technischen Mitteln zu malen. Ebenfalls mit Abe Bau eines Roboter als Imitation des Menschen. Es ist der "Urgroßvater" der späteren "Familiy of robot" 1964-1967 geht nach New York und lernt die Cellistin Charlotte Moorman kennen. Sie arbeiten mehrere Jahre eng zusammen. ‘Entwurf zahlreicher Objekte für sie ("TV-Büstenhalter", "TV-Cello"). 1967 tritt Moorman zur Aufführung der "Opera sextronique" halbnackt auf. Sie und Paik werden von der New Yorker Polizei festgenommen 1965 Paik und Moorman beteiligen sich an dem Happening 24 Stunden life” mit Joseph Beuys und Wolf Vostell u.a. in der Wuppertaler Galerie Parnass. Erwerb eines der ersten Modelle einer tragbaren Videokamera. Noch am gleichen Abend Veröffentlichung der Aufnahmen: "Das Fernsehen hat uns ein Leben lang attackiert, jetzt schlagen wir zurück" denn "nun machen wir unser Fernsehen selbst." Paik wird zum Vater der Videokunst 1966 Die Installation "TV-Cross" wird im Stockholmer Museum of Technology ausgestellt, bei der erstmals mehrere Fernseher zu einer Skulptur vereint werden 1969/70 Paik und Abe entwickeln den Video-Synthesizer und bauen die Möglichkeiten einer elektronischen Malerei weiter aus ab 1970 Werkserie der "closed curcuits": berühmtestes Beispiel ist der Video-Buddha. Eine antike Buddha-Figur sitzt vor einem Fernseher und wird gleichzeitig von einer Kamera aufgenommen. Das Bild der Buddha-Statue erscheint darum gleichzeitig auf dem Bildschirm - der Kreislauf ist geschlossen. Anders als bei einem Spiegel zeigt der Fernseher ein seitenrichtiges Abbild seit 1979 Professur an der Kunstakademie Düsseldorf 1982 Erste Retrospektive im Whitney Museum of American Art, New York. Hierfür entwirft er die erste architektonische Video-Installation: die V-yramid in Form einer Pyramide. Im Pariser Centre George Pompidou baut er eine Installation aus 384 Monitoren auf und zeigt sein Tricolor Video. Durch diese Ausstellungen wächst sein Bekanntheitsgrad weltweit 1984 Als Auftakt des Orwell-Jahres organisiert Paik am 1. Januar die Satellitenübertragung "Good Morning, Mr. Orwell". Künstler und Musiker nehmen von Paris und New York aus an der Show teil: Joseph Beuys, Ben Vautier, Yves Montand, Laurie Anderson, Peter Gabriel, Charlotte Moorman u.a. 1986 Paik stellt seine "Family of Robot" in Cincinnati/USA vor, für die er modernste Videomonitore und Video Disc Player verwendet. 1987 Auf der documenta 8 in Kassel ehrt er mit dem Triptychon "Beuys - Voice" seinen Künstlerfreund. Joseph Beuys war im Jahr zuvor verstorben. Aufnahme als Mitglied in der deutschen Akademie der Künste in West-Berlin 1988 Aus Anlass der Olympischen Spiele in Seoul Verwirklichung eines weiteres Großprojekt. "The more the better" ist ein Medienturm aus 1003 Monitoren. Fernsehstationen aus 12 Ländern liefern dazu das Filmmaterial 1993 Videoarbeiten im deutschen Pavillon auf der Biennale in Venedig, darunter "Sixtinische Kapelle" und "Liegender Buddha" 1997 Teilnahme an der großen Kunstausstellung "Die Epoche der Moderne - Kunst im 20. Jahrhundert" in Berlin | |